11.11.2024 | 11:56
Parkour
Parkour ist ein Sport ohne Grenzen und grundsätzlich für alle geeignet. Es ist ein Sport, der jede Menge Potential zur Selbstentfaltung und persönlichen Entwicklung bietet und auf den individuellen Vorerfahrungen und Eigenschaften aufbaut - physisch, wie auch psychisch. Wichtig ist, dass man sich den Herausforderungen stellen möchte, von sich überzeugt ist, Hindernisse bewältigen zu können und Lust auf eine Entdeckungsreise hat, genau dies auszuprobieren.
Parkour bietet die Möglichkeit, in der eigenen Umwelt neue Orte zu entdecken oder altbekannte Orte aus einem neuen Blickwinkel heraus zu betrachten. Begrenzungen, wie Geländer und Mauern, Treppen und Bauten, Bänke und Bäume bieten Freiheit und laden ein. Die Stadt wird als nutzbare Fläche zurückgewonnen, indem man vom passiven Spazierengehenden zum aktiven Akteur bzw. der aktiven Akteurin wird. Es gilt: Alles, was einen zur Bewegung anregt oder wo sich Herausforderungen verstecken könnten, ist perfekt - solange man sich, seine Mitmenschen und die genutzten Objekte schützt und respektiert.
Parkour ist aber nicht nur eine urbane Outdoor-Sportart, sondern wird mittlerweile auch in den Turn- und Sporthallen (der Turnvereine) betrieben. Ausgestattet mit Kästen, Matten, Barren, Reck & Co. lassen sich die unterschiedlichsten Parkour-Landschaften aufbauen und bieten Raum und Möglichkeiten an Turn- und Sportgeräten im Indoor-Bereich.
Neben den klassischen Turngeräten bieten diverse Geräte-Hersteller mobile und modulare Parkour-Trainingssysteme, die abwechslungsreiche Bewegungslandschaften entstehen lassen.
Aktuelles aus dem Bereich Parkour
Competitions (Wettkämpfe)
Speed Competition
Hier geht es um Effizienz: Die Traceure absolvieren einen vorbestimmten Kurs so schnell wie möglich. Der/die Schnellste gewinnt.
Bei der Durchführung gibt es unterschiedliche Varianten. Beispielsweise tritt ein Traceur allein gegen die Uhr an und es werden die Zeiten verglichen. Oder zwei Traceure absolvieren einen Parkour parallel; der/die Schnellste qualifiziert sich für die nächste Runde.
Style Competition
Hierbei handelt es sich um eine Art Freestyle-Competition. Die Traceure absolvieren einen Hinderniskurs in einem festgelegten Zeitkorridor nach ihren eigenen Vorstellungen und präsentieren dabei ihre Tricks. Dieser Run wird von einer Expertenjury nach definierten Kriterien bewertet. Zu den Kriterien zählen u. a. die Ausführung, der Schwierigkeitsgrad, der Bewegungsfluss und der allgemeine Eindruck. Der internationale Turnverband (FIG) gibt einen Überblick über die Bewertungskriterien und -regeln.
Skills Competition
Ein „Wettkampf der Fähigkeiten“, bei dem es um das Lösen verschiedener vorgegebener Herausforderungen geht. Meist in mehreren Runden, gilt es, unterschiedlichen Stationen zu absolvieren. Für jede Station hat der Traceur bis zu drei Versuche, sich an der Herausforderung in einer vorgegebenen Zeit zu probieren. Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem für die Anzahl der benötigen Versuche. Je weniger Versuche desto mehr Punkte werden vergeben. Wer die meisten Herausforderungen mit den wenigsten Versuchen schafft, gewinnt die Skills Competition.
In Deutschland wird dieses Format von der Parkour-Gruppe Ashigaru angeboten (Ashigaru Skillz Competition).
Parkour
als Breitensport
Im wettkampffreien Parkour wird Bewegung im urbanen Raum mit Problemlösung kombiniert. Dabei geht es primär um Selbsteinschätzung, Risikobewusstsein und Bewegungsfreude, aber auch um Respekt, Inklusivität und Bescheidenheit.
Im Bereich Breitensport werden die Werte und die Philosophie, die pädagogischen und therapeutischen Qualitäten der Sportart thematisiert.
im örtlichen Verein
Neben einer informellen Szene gibt es in vielen Turn- und Sportvereinen bereits angeleitete Parkour-Angebote. Auch diese lassen sich nach kurzer Suche schnell ausfindig machen.
Oder erkundigt euch bei den Landesturnverbänden, ob euch diese mit weiteren Infos versorgen können.

Aus- und Fortbildung
Mit dem Aufschwung von Parkour in den letzten Jahren haben immer Vereine die Sportart in ihr Angebot aufgenommen. Daher bieten einige Landesturnverbände eine Ausbildung zum Trainer C-Breitensport Parkour an. Die Ausbildung richtet sich sowohl an Interessierte, die ein neues Vereinsangebot aufbauen möchten, als auch an die Trainer*innen, die ein bestehendes Angebot weiterentwickeln möchten und sich qualifizieren wollen. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen dabei in drei Bereichen:
- Bewegungspraxis Parkour (u. a. Erlernen von Grundbewegungen und Techniken),
- Trainer*innen-Kompetenzen (u. a. Didaktik und Methodik, Trainingsplanung, Sicherheit) und
- Hintergrundwissen zu nicht-sportlichen Aspekten (u. a. Entwicklung, Philosophie und Werte, Community).
Bei Interesse an einer Ausbildung wendet euch bitte an euren Landesturnverband.